Juni 16, 2009

Finanzkrise - Die Zweite Schockwelle?

Gestern ging der DAX wieder richtig in die Knie...

Mal im Ernst: Der Mai lief doch viel zu gut. Überhaupt: warum stiegen denn die Kurse?

Bei den Wirtschaftsdaten eigentlich kaum zu glauben.

Folgenden interessanten Bericht laß ich heute dazu:
Einmal mehr waren es die üblichen Verdächtigen, die an der Spitze der Verlierer-Liste bei den deutschen Standardwerten standen. Der Autobauer Daimler (Minus 6,5 Prozent), die Commerzbank (Abschlag in Höhe von 6,42 Prozent) und die Deutsche Bank mit einem Kursrückgang von 5,83 mussten die prozentual höchsten Abschläge hinnehmen. Auch die Siemens-Aktie kam mit fast fünf Prozent unter die Räder. Nicht zuletzt nach der Aussage von Vorstandschef Löscher, der zumindest für Siemens noch keine Anzeichen für das Erreichen der Talsohle sieht.

Nächste Runde der Bankenkrise?

Denn möglicherweise wird es nicht mehr lange dauern, ehe auch in den Massenmedien das Thema Bankenkrise wieder ganz oben auf die Agenda gesetzt werden wird. Ihrem jüngsten Monatsbericht zufolge rechnet die EZB frühestens Mitte 2008 mit einem neuen Wirtschaftsaufschwung. Die Hoffnung auf eine Besserung könnte aber durch eine neue Schockwelle im Bankensektor jäh zunichte gemacht werden. Zwar geht selbst EZB-Finanzstabilitätsexperte Krusec davon aus, dass die Banken in der Eurozone zumindest für das Jahr 2009 ausreichend kapitalisiert seien, um die anstehenden Verluste zu verkraften. Die große Unbekannte sei aber das Jahr 2010.

Sommer der Entscheidung

Falls aber die Rezession länger anhalten werde, kommen immer mehr Firmen unter Druck und stellen den Bankensektor vor eine erneut heftige Belastungsprobe. Sehr spannend wird es insofern schon in den kommenden Monaten, wenn die Verantwortlichen in den Unternehmen schlussendlich entscheiden, ob Kapazitäten und Beschäftigung an die dauerhaft veränderte Marktlage angepasst werden müssen. Anders formuliert, Massenentlassungen, Insolvenzen und signifikante Einkommenseinbußen werden alles andere als dazu beitragen, eine nachhaltige Stabilisierung des geschwächten Bankensektors zu unterstützen.

Ob dann am Ende des Tages der Total-Zusammenbruch der Finanzbranche noch verhindert werden kann, steht auf einem anderen Stern.

Letztlich wäre es wahrlich fatal, derartige Risiken zu unterschätzen und als unwahrscheinlich abzutun.

Werden die Investoren dieses Gefahrenpotential erneut unterschätzen?

Quelle: Kapitalschutz Akte, FID Verlag