Die neuen 130/30 Fonds versprechen Anlegern höhere Gewinne - natürlich bei geringerem Risiko -- natürlich...
Was in der Theorie sehr vernünftig klingt, ist bisher in der Praxis aber ein Flop.
Dank der neuen EU Richtlinie mit der bürokratischen Abkürzung:
UCITS-III
haben die Berater und Banker jetzt einen Trumpf mehr in der Hand, die Kunden von Fonds zu überzeugen.
Deren Argument: "Jetzt können Sie wie ein Hedgefonds anlegen und verdienen!" weckt natürlich sofort die Gier.
Und Gier und Angst waren an der Börse schon immer ganz schlechte Ratgeber.
Aber getreu dem Motto: "Ein bischen Heuschrecke dürfen wir doch alle sein" ist so ein 130/30 Fonds natürlich interessant.
Wie funktioniert so ein 130/30 Fonds?
Ein 130/30 Fonds hat z.B. 10 Millionen Kapital von Anlegern bekommen. Diese investiert der Manager des Fonds in Aktien bei denen man auf Kursgewinne hofft. 100% des Anlagevermögens gehen also "LONG".
Für 30% des Vermögens leiht sich der Fonds jetzt weitere Aktien, aber solche, von denen er denkt, dass diese fallen.
Diese geliehenen Aktien verkauft er an der Börse "leer", mit dem Ziel diese später wieder billiger zurückkaufen zu können - denn schließlich hatte er sich die Papiere ja zu einem festen Kurs "geliehen".
Wenn das ganze klappt, ist die Differenz zwischen Leihwert und dem billigen Rückkaufwert der Gewinn.
Dieser Gewinn wird in das "richtige" Aktiendepot gesteckt.
Der vielbeworbene "Hebel" von dem alle Anlageberater schwärmen bedeutet, dass der Fonds mit 160% investiert ist.
10 Millionen angelegt = 100%
3 Millionen geliehen = 30%
3 Millionen "leer" verkauft = 30%
Hört sich alles Klasse an.
Aber: Die Entwicklung der letzten Monate zeigt, dass keiner der Fonds einen Gewinn erwirtschaftet hat.
Außer Spesen nichts gewesen.
Ich bleibe bei einem klassischen Index-Fonds ohne Gebühern und Schnick-Schnack.
Die Indexfonds liegen immer im oberen Drittel der besten Fonds - kosten aber keine Gebühren.
April 26, 2008
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