Die Frage ob Opel Insolvenz anmelden muss oder nicht ist ja noch nicht vom Tisch.
Die entscheindende Frage ist: Soll der Staat bei Opel einsteigen?
Mal davon abgesehen, dass Opel gar nicht eigenständig ist - Opel hat ja noch nicht mal eine eigene Bankverbindung - ist ein Problem.
Die nächste Frage ist: Soll man Opel dem "Markt" überlassen?
Meine Meinung: Ja.
Angesichts der vielen Familien, die mit den Arbeitsplätzen verbunden sind, ist das keine leichte Entscheidung.
Jetzt kommt aber mein aber...
Und dieses ABER zielt auf die "Politik", die Opel seit Jahren betreibt.
Erst einmal die OPEL Modellpolitik:
Wie konnte es sein, dass man sich die Oberklasse hat wegnehmen lassen - bereits in den 80er Jahren?
Wer früher nicht mit einem Stern oder einem BMW vorfahren wollte fuhr eben einen Opel Kapitän oder Opel Admiral. Wenn der Chef mit sowas fuhr zeugte das von einer gewissen Loyalität gegenüber den eigenen Angestellten. Eine Form des Understatements eben.
Wie konnte es sein, dass man diese "Oberklasse-Option" an Audi verloren hat? Audi... in den 80er Jahren ein typisches "Opa-Auto". Und auf einmal stellten die mit dem A8 das Kanzlerauto!
Bereits in dieser Zeit ist verdammt viel falsch gelaufen.
Noch verheerender war der Super-Manager Ignacio Lopez in den 90er Jahren beim Mutterkonzern General Motors - zu dem Opel ja gehört.
Ein Auszug aus Wikipedia zu Lopez:
1987 wurde ihm bei der Adam Opel AG in Rüsselsheim die Verantwortung von Produktion und Einkauf übertragen. Ein Jahr später rückte er zum Chefeinkäufer von General Motors Europe in Zürich auf. 1992 wurde er zum Executive Vice President für den weltweiten Einkauf vom General Motors in Detroit berufen. Er zwang die Zuliefererindustrie zu bis dahin unbekannten Zugeständnissen. Seine kompromisslose Verhandlungsführung in Kombination mit seinen gefürchteten Werksbesichtigungen führte zu dem nach ihm benannten Lopez-Effekt.
und weiter:
Der Begriff Lopez-Effekt ist nach Jahren immer noch bekannt, allerdings in negativer Hinsicht als Synonym für billige und oft mangelhafte Bauteile (z.B. der Luftmassenmesser).
Ende der 90er war Opel so gut wie am Ende und fuhr massenhaft Verluste ein. Ein Opel aus dieser Zeit war für mich der reinste Horror: billig, fehlerhaft, rostig. Alle gebrauchten Astras dieser Zeit, die wir uns damals ansahen rosteten quasi schon im Prospekt.
Und die Kunden soll man nicht für dümmer halten als diese sind.
Diese Gewinnstreben und Gewinnmaximierungs-Profitdenken einer ganzen Kaste von "Portofolio-Managern" und anderen Kofferschleppern, Nadelstreifennieten und weichgespülten Renditejägern ist es zu verdanken, dass Opel derart abgewirtschaftet wurde.
Erst in den letzten Jahren gelang es Opel wieder atraktivere Modelle zu bringen, die man auch mit deutscher Qualitätsarebit in Verbindung bringen kann.
Und wer badet es jetzt aus?
Natürlich die Arbeiter bei Opel.
Und wahrscheinlich stopfen sich die Koffer-Nadelstreifen-Nieten sich noch mit dicken Abfindungen die Taschen voll.
Das ist die wirkliche Sauerei!
Und jetzt soll der Steuerzahler (wir alle) dafür nochmal bezahlen?
Nein Danke.
Bei den Banken kann man noch mit "Systemrelevant" und was weiß ich nicht kommen.
Aber nicht bei Opel - einem Konzern der faktisch schon Pleite zu sein scheint.
Die Informationspolitik ist aber bei Opel sehr geschickt. Hiobsbotschaften kommen nur scheibchenweise. Was wird da noch alles verschleiert? Wieviele Milliarden sinds denn nun wirklich?
Meine Meinung: Finger weg.
Der Automarkt muss sich selbst bereinigen.
Aber wie immer: den großen Konzernen wird geholfen und tausende von Kleinunternehmern und Mittelständler läßt man im Regen stehen!
Opel: Deine Probleme sind hausgemacht!
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