Auf die Höchststände der 1970er Jahre folgten in den 1980er Jahren wieder deutlich tiefere Notierungen für das schwarze Gold. Ende der 1990er Jahre wechselte ein Barrel Öl zwischenzeitlich sogar für weniger als 10 US$ den Besitzer. Ist eine solche Abwärtsbewegung nach den Höchstständen dieses Jahres wieder zu erwarten? Sind Ölaktien out?
Oh nein.
Allein die gestiegenen Gewinnungskosten für Öl sind ein Grund, die den Ölpreis auch künftig hoch halten werden. Die Erdöl exportierenden Länder hatten seit den 1970er nur noch wenig in neue Ölprojekte investiert. Auch die Produktionserhöhungen des letzten Jahres beruhten im Wesentlichen aus der Nutzung bisher ungenutzter Kapazitäten - nicht neuer Investitionen.
Die Folge ist, dass heute fast an der Kapazitätsgrenze produziert wird: Einer täglichen Produktionskapazität von etwa 33 Mio. Barrel steht eine tägliche Produktion von ungefähr 31,5 Mio. Barrel gegenüber.
Doch selbst, wenn die Fördermengen kurzfristig erhöht werden könnten, würde dies die Lage kaum entspannen. So wurde seit den 1970er Jahren nicht nur bei der Exploration neuer Ölfelder gespart, sondern auch bei Tanker- und Raffineriekapazitäten. Goldman Sachs zufolge sind auch die Transport- bzw. Veredelungskapazitäten weltweit fast vollständig ausgeschöpft.
Vor diesem Hintergrund sieht uns die amerikanische Investmentbank heute am Beginn eines neuen "Super-Zyklus", der gerade in der aktuellen Phase von hohen Investitionen in das Ölgeschäft geprägt ist. Ähnliche Zyklen setzten Mitte der 1940er sowie der 1970er Jahre ein. Nach weiteren 30 Jahren erscheint heute die Zeit reif für den Beginn des nächsten Zyklus. Milliarden werden in die Exploration neuer Ölvorkommen fließen und Firmen wie z.B. Royal Dutch Petroleum, Total SA oder Gazprom könnten den ganz großen Wurf landen.
Eines ist klar: Auch wenn der Rohölpreis derzeit eine Verschnaufpause einlegt, die Notierungen für Öl werden weiterhin hoch bleiben. Goldman Sachs geht sogar davon aus, dass wir nach der derzeitigen Korrektur noch im laufenden Jahr wieder deutlich steigende Ölpreise haben werden. So schreibt die Bank: "A cyclical bear market will likely turn into a cyclical bull market in 2005."
Der wesentliche Fakt aber ist, dass bis auf zwei Erdölförderländer, den Förderzenit schon überschritten haben. Das bedeutet: die Zeiten des Erdöls werden in absehbarer Zeit tatsächlich vorbei sein.
Februar 24, 2007
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen